“Heute gibt es Rübenmus mit Pinkel” begrüßte mich vormals meine norddeutsche Schwiegermutter, als ich zum ersten Mal im Winter in Schleswig-Holstein war. Was dann auf meinem Teller landete, war ein leicht orangefarbener Rübenbrei mit einer vor Fett triefenden Brühwurst und jeder Menge Senf. Aufgewachsen mit der gut bayerischen Küche sprich Knödel und Fleisch war dieses Gericht natürlich absolutes Neuland für mich. Mittlerweile finde ich die Steckrübe hin und wieder auch bei uns auf den Gemüseständen der Supermärkte, angelockt von dem Jubelruf meines Mannes: “Schau mal, eine Steckrübe!” Und sie hält nach und nach Einzug in die Trendküchen und Gourmettempel.
Unterhält man sich mit der älteren Generation über die Steckrübe, dann kommen die Erinnerungen an Krieg und Nachkriegszeit hoch, denn damals gehörte dieses vitaminreiche Wintergemüse zu den Hauptnahrungsmitteln. Vielleicht wurde sie deshalb wegen diesen Erinnerungen jahrelang aus den deutschen Küchen verbannt. Dabei liefert sie viel Vitamin C, Beta Carotin und Kalzium und besteht trotzdem zum größten Teil aus Wasser. Und schneidet auch deswegen beim glykämischen Index um einiges besser ab als die Kartoffel.
Für mein Steckrübengemüse-Rezept benötigst Du 2 mittelgroße Steckrüben, 4–5 Karotten, 2 Kohlrabi, 2 Landgurken, Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Merrettich und Zitronensaft. Schäle die Steckrüben, die Kohlrabi und die Karotten und schneide das Gemüse in möglichst gleich große Würfel. Zusammen mit den in Scheiben geschnittenen Landgurken in Gemüsebrühe weich dünsten, mit Salz und Pfeffer würzen und mit Zitronensaft abschmecken. Ein ordentlicher Löffel Merrettich gibt dem Gemüse den entsprechenden Pfiff. Ich serviere am liebsten dazu ein kross gebratenes Fischfilet vom Zander oder Kabeljau.
Lasst es Euch schmecken — die Birgit
PS: Wusstest Du eigentlich, dass die Steckrübe mit dem Raps verwandt ist?