Wer mich kennt der weiß, wie sehr ich Italien liebe: Das Land, die Sprache, die Musik — und natürlich auch das Essen. Und wenn man sich mit der italienischen Esskultur beschäftigt, kommt man an Kastanienmehl nicht vorbei. Die Esskastanie war früher das “Brot der Armen”, getrocknet und zu Mehl gemahlen wurde daraus Kastanienkuchen, Pfannkuchen, Nudeln und “Monte bianco” eine Creme aus Sahne und Maroni (einer speziellen Züchtung der Esskastanie) gemacht.
Nun habe ich mich auch mal an Kastanienmehl herangetastet, da es man höre und staune, glutenfrei, unglaublich basenreich und gespickt mit einem sehr hohen Anteil an B‑Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalium ist. Und wenn man abnehmen möchte und trotzdem auch mal zu einem brotähnlichen Kuchen greifen will: Bitte schön, das Kastanienmehl macht es möglich. Denn die Esskastanie hat einen hohen Anteil an komplexen Kohlenhydraten und das sorgt für einen langsam ansteigenden Blutzuckerspiegel, der auch relativ lange stabil bleibt.
Castagnaccio — der toskanische Kastanienkuchen
300 Gramm Kastanienmehl, 4 EL Olivenöl, 50 Gramm Pinienkerne, 50 Gramm Rosinen, etwas Orangensaft, 2 Zweige frischen Rosmarin, 1/2 TL Salz, 3 EL Erythrit, 200 ml Wasser
Eine runde Kuchenform mit Backpapier auslegen und den Ofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen. Das Kastanienmehl mit dem Erythrit, dem Olivenöl, Salz und Wasser zu einem dickflüssigen Teig verrühren (evtl. noch etwas Wasser dazugeben!). Die Rosinen (evtl. in etwas Orangensaft einweichen) und den gehackten Rosmarin dazugeben. Zuletzt die grob gehackten Pinienkerne darunterheben. Dein Teig in die Kuchenform füllen und ca. 45 ‑55 Minuten backen. Die Oberfläche sollte wie rissige, trockene Erde aussehen — so sagen die Italiener!
Der Geschmack dieses Kuchens liegt irgendwie zwischen Brot und Kuchen. Da ich kein Puderzucker-Fan bin (auch nicht wenn es sich um Erythrit-Puderzucker handelt) genieße ich den Kuchen pur. Lasst ihn Euch schmecken!
Die Birgit